Das Miniaturwunderland Hamburg hebt mit seinem Top-Flughafen und seiner Modell-Eisenbahnwelt sprichwörtlich ab
Es ist mit Worten kaum zu beschreiben. Das staunenswerte Ausmaß des detailreichen Hamburger Miniaturwunderlandes bringen vielmehr eine Menge an Zahlen und die Dichte an kleinen Figuren und Szenerien zum Ausdruck.
Denn Hamburg hat sich seit dem Jahre 2001 eine Welt im Kleinen in seine Speicherstadt geholt, die im Großen kaum übertroffen werden kann. Die über 260 Mitarbeiter haben es tagtäglich in der Hand, ihr Gesamtkunstwerk für ihre BesucherInnen zu präsentieren und auszubauen. Und das tun sie auch! Und zwar mit echter Leidenschaft.
SchülerInnen, die sich die Zug-, Schiffs- und Flugzeugwelten bereits in Mini angeschaut haben, entfährt gern einmal der Satz: „Das ist das Schönste, was ich je gesehen habe!“
Und damit haben sie recht, denn was hier Schulklassen geboten wird, geht auf keine Kuhhaut. Dazu wäre diese auch viel zu klein, denn das umtriebige Geschehen spielt sich – im wahrsten Sinne des Wortes – auf einer 1300 qm großen Fläche ab.
Miniatur-Anlagen verbindet man ja gerne mit hübschen Eisenbahnen, die vielleicht während der Weihnachtszeit in Adventsausstellungen gezeigt werden. Sie haben durchaus ihre Berechtigung, das ist zweifellos unbestreitbar. Doch hier in Hamburg muss etwas größer gedacht werden, denn die halbe Welt kommt hier zu Besuch und tritt in das Miniaturwunderland ein. Jährlich kommen über eine Million Gäste, um sich das Spektakel der Modelleisenbahnanlage anzusehen. Aber auch Schulklassen zieht es hier regelmäßig hin, denn acht Themen-Abschnitte möchten auch bestaunt werden! So präsentieren sich der Schulgruppe Gleise, die insgesamt eine Länge von 13 Kilometern haben. Hier surrt und fährt und hupt es, wie es auch in einer authentischen Großstadt oder in einer touristisch erschlossenen Landschaft tagtäglich passiert.
Die Tonnen aus Stahl, Holz und Gips tragen die „bahnbrechende“ Miniatur-Welt, wie es im Buche steht. So verfolgt der Klassenverbund mit seinen Augen die ICE- und Güterzüge, wie sie von Skandinavien, über Deutschland, Österreich, die Schweiz bis nach Amerika Reisende oder Güter transportieren. Natürlich kommt an einigen Stellen auch das Schiff zum Einsatz – immerhin fasst alleine die Nord- und Ostsee 30.000 Liter Wasser. Schiffe gucken betreibt man hier also im großen Stil, wenn nicht die 900 Züge mit ihren 12000 Waggons die Aufmerksamkeit erregen.
Und dann gibt es da noch die Phantasie-Stadt Knuffingen, in der über 250 Fahrzeuge herumfahren. Natürlich läuft dies per computergesteuerter Aktionen im Hintergrund, welche die Mitarbeiter übernehmen. Beliebt sind insbesondere die blinkenden Feuerwehr-Einsätze, die den echten Feuerwehren an Brisanz und Schnelligkeit in nichts nachstehen. Auch die Polizei tut ihren Dienst in Knuffingen und macht sich beständig auf die Jagd nach Dieben, Verkehrssündern oder Verbrechern. Denn hier und da muss auch ein Unfall oder sogar Mordfall aufgeklärt werden – eben wie im echten Leben.
Wer nun ohnehin Flughäfen, deren geschäftigen Ablauf und das Heranrollen und Abheben von Flugzeugen liebt, der kommt auch hier im Miniaturwunderland Hamburg absolut auf seine Kosten.
Man stelle sich den Knuffingen Airport vor: sechs Jahre Bau- und Entwicklungszeit für diese Szenerie und 3,5 Millionen Euro Investition, bis er endlich im Jahre 2011 eröffnet wurde. Doch die immense Arbeit hat sich gelohnt! Neugierige Schulklassen erblicken hier ein 150 qm großes Feld, das die Abfertigungshalle, den Tower und das Rollfeld ganz detailgetreu und blinkend wiedergibt. Es wird eingecheckt, gestartet und gelandet, bis sich die Balken biegen – ach nein, dies passiert aufgrund der technisch perfekten Umsetzung nicht.
Interessant für ungläubige SchülerInnen ist in jedem Fall die Dauer eines Tages im Miniaturwunderland. Nicht 24 Stunden, sondern nur 15 Minuten dauert hier das tägliche Geschehen, das es zu bewundern gibt. Sobald die Nacht eintritt, leuchten über 300.000 LEDs und versetzen die Städte und Landschaften in eine stimmungsvolle Atmosphäre.
Und schließlich sorgen sogar etwas mehr als 200 Aktionsknöpfe für ein aktives Eingreifen in die Umgebung. Kleine witzige Szenerien erlauben es den Schulklassen, z.B. über einen Knopf einen Baum eines Handwerkers auf sein Dach fallen zu lassen oder mit einer Schranke den Kühler eines Autos zu zerstören. So erhalten die SchülerInnen die Möglichkeit, sich selbst für einen kurzen Moment in den Ablauf einzubringen bzw. ihn zu stören. Im Hintergrund läuft eine selbst entwickelte Software, die diese Aktionen überwacht und ausführt.
Bis 2020 werkeln die Mitarbeiter übrigens an weiteren Abschnitten, um die kleine Welt auf großer Fläche immer mehr zu erweitern. So sollen die Länder Frankreich, England und Teile Afrikas hinzukommen, um das Wachstum weiter voranzutreiben und die internationalen Gäste zu erfreuen. Und dies wird ganz sicher gelingen – dessen sind wir uns sicher!