Das Deutsche Schauspielhaus im Hamburger Stadtteil St. Georg ist mit 1200 Plätzen das größte Sprechtheater Deutschlands. Entstanden ist es durch eine private Initiative von Hamburger Bürgern und der 1899 gegründeten „Aktiengesellschaft Deutsches Schauspielhaus“. Die Pläne stammen von dem Wiener Architekturbüro Fellner und Helmer, die das neobarocke Gebäude nach dem Vorbild des Wiener Volkstheaters gestalteten. Am 15. September 1900 wurde das Theater mit einer Aufführung der Iphigenie auf Tauris feierlich eröffnet.
St. Georg ist noch heute die zweitälteste Vorstadt Hamburgs und diente zunächst als Ausweichstelle für den aus der Innenstadt vertriebenen Mittelstand. Um 1900 wurde der nördliche Teil jedoch zum viertteuersten Stadtteil, da er am stärksten von der neu geplanten Citybildung profitierte. Ihre zentrale Lage, die Linien des Nah- und Fernverkehrs die hier zusammenliefen und schließlich die Errichtung des Zentralbahnhofs, der 1906 fertiggestellt wurde, versprachen einen großen Profit.
Durch Kontakte gelangten die Gründer der „Deutschen Schauspielhaus AG“ an ein Grundstück zum Schnäppchenpreis von 590.000 Mark. Das zum Teil freistehende Theater wurde so an den drei Straßenfronten eines Baublocks platziert. Mit der Vorderfront befindet es sich zur Kirchenallee, die Längsseite steht gegen die Kapellenstraße und mit der Rückseite ist es zur Borgesch-Straße gewandt. Das Theater ist kein freistehendes Theater, sondern lehnt sich zu einer Seite an das Hotel Continental Novum an. Der entstandene Zentralbahnhof befindet sich in unmittelbarer Nähe zum Deutschen Schauspielhaus.